13 Mai „Breaking Bad“ – Dozentenauszeichnung zum Semesterende
Vor einigen Jahren erhielt ich zum Semesterende von einer Studien-Klasse das «Breaking bad» – Bild als Auszeichnung geschenkt.
Im ersten Moment wusste ich nicht so richtig, ob ich mich darüber freuen oder weinen soll.
Es stellte sich dann jedoch heraus, dass es als Kompliment zu verstehen war.
Abb. 1: Breaking Bad (sinngemäss „vom rechten Weg abkommen“, „eine kriminelle Laufbahn einschlagen“) ist eine US-amerikanische Krimi-Drama-Fernsehserie von Vince Gilligan. Sie zeigt die Metamorphose eines an Lungenkrebs erkrankten biederen Chemielehrers Walter White (Schauspieler Bryan Cranston) zu einem rücksichtslosen Kriminellen. Die Fernsehserie, die vor allem durch Drama-Elemente und schwarzen Humor geprägt ist, wurde von Sony Pictures Television für den Kabelsender AMC produziert.
Trotzdem ging ich kritisch meine praxisnahen Chemie-Anwendungen durch und strich z.B. das kriminaltechnische Beispiel, dass eindrücklich und nachhaltig aufzeigen sollte, dass nur mit ausgezeichneten chemischen Wissen ein kompletter menschlicher Körper in Medien wie z.B. anorganische Säuren aufgelöst werden kann.
Das kriminaltechnische Beispiel war zum Semesterstart eigentlich zur allgemeinen Auflockerung gedacht gewesen, aber auch zum Bekräftigen und Unterstreichen, dass sehr gute Chemie-Kenntnisse essentiell sind. Dies wurde leider von einer Studienklasse auch mal falsch verstanden. Dies äusserte sich dahingehend, dass zum einen der Mindestabstand von 1.5m auch ohne Corona plötzlich und jederzeit gegeben war und zum anderen liess die Klassenchefin regelmässig die Anzahl der Studierenden durchzählen.
Auch wurde ich etwas ängstlich gefragt, ob in nächster Zeit eine «Auflösung» ansteht oder geplant sei usw.
Abb. 2: „Breaking Bad“ – Dozentenauszeichnung zum Semesterende
Abschliessend möchte ich noch kurz die wichtigsten möglichen Stolpersteine die bei einer «Auflösung» auftreten könnten, kurz zusammenfassen:
Etwelche Gold-Plomben lassen sich z.B. nur durch Königswasser oxidieren. Königswasser besteht aus Salzsäure (37% g/g) und Salpetersäure (65% g/g) im Molverhältnis 3:1. Das daraus resultierende naszierende Chlor und Nitrosylchlorid vermag Gold, Platin, Palladium u.a. Edelmetalle zu oxidieren. Vgl. bitte Abb. 3.
Abb. 3: Reaktionsgleichung „Königswasser“
Es entstehen zum einen naszierendes Chlor und zum anderen Nitrosylchlorid (NOCL), welche Gold und andere Edelmetalle wie Platin und Palladium zu oxidieren vermögen.
Doch auch Implantate wie z.B. Titan sind nicht so einfach in Lösung zu bringen, denn gegen Salzsäure, chloridhaltige Lösungen, verdünnte Schwefelsäure, Salzsäure, kalte Salpetersäure, Laugen wie Natriumhydroxid sowie die meisten organischen Säuren ist Titan beständig, denn Titan löst sich nur in konzentrierter Schwefelsäure unter Bildung des violetten Titansulfats relativ langsam auf. Zu beachten gilt es auch, dass z.B. für das Weichgewebe und die Knochen nicht die gleiche Säure angewandt werden kann.
Generell braucht es grosse Mengen an verschiedenen Säuren sowie viel Platz und Zeit.
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