Faltenfrei in die Weihnachtszeit! Doch machen Botox-Spritzen asozial? Im Gespräch mit der grossartigen Julia Hassler-Koch

Faltenfrei in die Weihnachtszeit! Doch machen Botox-Spritzen asozial? Im Gespräch mit der grossartigen Julia Hassler-Koch

Faltenfrei in die Weihnachtszeit. Wer möchte dies nicht?
Doch machen Botox-Spritzen wirklich asozial?

Als Botox- „Fast-Kandidat“ lernte ich im Gespräch mit Julia Hassler-Koch Dinge über Botox die ich so noch nie gehört hatte.
Herzlichen Dank an die überzeugende Julia Hassler-Koch für die interessanten Ausführungen zu diesem Thema.
Wer wissen will, weshalb Julia anstelle von Botox andere Alternativen empfiehlt, ist hier genau richtig.

Doch beginnen wir systematisch von vorn:

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Lars Rominger:
Was ist eigentlich Botox?

Julia Koch:
Bei Botulinumtoxin, besser bekannt als „Botox”, handelt es sich um einen Überbegriff von einigen strukturell ähnlichen neurotoxischen Proteinen. Es gilt als das tödlichste Nervengift für den Menschen. Trotzdem wird es häufig in der kosmetischen Chirurgie und vereinzelt zur Behandlung von Krankheitssymptomen verwendet.
Das Nervengift wird aus Bakterienstämmen gewonnen. Es hemmt die Erregungsübertragung von den Nerven zum Muskel und führt dadurch zur Lähmung. Andere Nervenfunktionen – wie das Fühlen oder Tasten – werden nicht beeinflusst. Nach zwei bis sechs Monaten lässt die Wirkung nach, und die Muskeln können sich wieder zusammenziehen.

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Lars Rominger:
Weshalb können Botox-Spritzen asozial machen?

Julia Hassler-Koch:
Bevor ich auf die Frage direkt eingehe, möchte ich vorgängig darauf hinweisen, dass es anstelle von Botox viel bessere Alternativen gibt.
Ich empfehle Botox nicht, weil wenn die Gesichtsmimik nicht mehr funktioniert, funktionieren mit der Zeit auch die Synapsen im Hirn nicht mehr, die für diese wichtige Funktion zuständig sind, weil sie keine Signale vom Gesicht erhalten. D.h. man wird dann immer emotionsloser und die wichtige Emphathie, Mitgefühl fällt mehr und mehr weg. Wird sozusagen verlernt. Dies hat dann auch Auswirkungen auf den Nachwuchs, denn Kinder imitieren die Erwachsenen und lernen über die Mimik sogar mehr als über die Sprache. Wenn die Kinder keine Regungen im Gesicht bzw. keine Mimik mehr sehen oder erkennen können, lernen sie auch den Ausdruck von Emotionen, Empathie, Mitgefühl usw. nicht mehr. Falls man etwas gegen Falten tun möchte:
Es gibt sehr gute Hautärzte die z.B. Laser-Behandlung, Eigenblut spritzen etc. anbieten. Alles ohne Chemie, Gift oder chirurgische Eingriffe.

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Abb. 1: Im Botox-Gespräch mit der überzeugenden Julia Hassler-Koch.
Von den sieben Basisemotionen mit den dazugehörigen muskulären Bewegungen zeigen wir auf diesem Bild die „Freude“
Die weiteren 6 Mimik-Spiele sind: Ärger, Verachtung, Ekel, Überraschung, Angst und Trauer.

 

 


Abb. 2: Freude herrscht!

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Lars Rominger:
Was passiert bei der Botox-Behandlung? Wer profitiert und was stützt die Aussage, dass Botox-Spritzen asozial machen können?

Julia Hassler-Koch:
Den Einstich merkt man kaum. Durch die Injektion erlahmen dann die Hautmuskeln und das Gesicht ist faltenlos glatt. Sogar Kinder wissen mittlerweile, was Botox-Spritzen sind, und den Inverkehrbringern bescheren sie weltweit einen Jahresumsatz von über zwei Milliarden Dollar. Doch der beliebte kosmetische Eingriff lähmt offenbar auch das Mitgefühl.
Bereits Charles Darwin wusste, dass unsere Emotionen stark vom eigenen Gesichtsausdruck abhängen. Mimik und Gefühlsleben stehen in steter Wechselwirkung zueinander:
Unser wutverzerrtes Gesicht ist nicht nur eine Folge, sondern gleichzeitig auch eine Ursache unseres Zorns. Da man mit oder unter Botox kaum noch Mimik entwickeln kann, ist es nachvollziehbar, dass somit auch die Gefühle auf der Strecke bleiben. Studien zeigten, dass Menschen kaum noch Aktivität in den emotionalen Hirnarealen hatten, nachdem man ihnen das Nervengift gespritzt hatte.

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Lars Rominger
Wie wirkt sich dies konkret
 auf die Empathie, also die Fähigkeit zum Lesen der Gefühle anderer Menschen aus?

Julia Hassler-Koch:
Gegenfrage: Wie sollen wir beim anderen etwas verstehen, was wir selbst nicht mehr spüren? Exakt diese Fragen stellte sich Jenny Baumeister von der International School for Avanced Studies im italienischen Triest. Um diese Fragen beantworten zu können, bat die Neurobiologin zu einem Test ein. Bei diesem Test wurden Frauen und Männer mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken konfrontiert. Einmal kurz vor, und einmal zwei Wochen nach einer Botoxbehandlung. Jeder Proband wurde aufgefordert, die vorgelegten Mimikbilder zu beschreiben und gemäss ihrer Gefühlslage einzuordnen.
Was war das Testergebnis? Die Botox-Probanden konnten zwar noch die Gefühle von Gesichtern mit starker Mimik einschätzen, doch für feinere Veränderungen zeigten sie kein Gespür mehr. Und dies war egal, ob ein sachtes Grinsen, ein skeptisches Stirnrunzeln oder ein dezent verkniffener Mund – dies alles ging komplett an ihnen vorbei. Für die Alltags-Kommunikation ist dies ein erhebliches Hindernis. 
Weshalb? Wenn jemand lauthals lacht, merken das sofort alle. Doch wenn er nur dezent lächelt, setzt die Person auf die feinsinnigeren Interpretationskräfte seines Gegenübers – und wenn die dann fehlen, ist er irritiert; oder sogar wütend, weil er sich ignoriert fühlt.

 

Referenzen:


Abb. 3: Screenshot aus der Studie „Deeper than skin deep – The effect of botulinum toxin-A on emotion processing“ von J.-C. Baumeister, G. Papa, F. Foroni. Toxicon, 2016; 118: 86 DOI: 10.1016/j.toxicon.2016.04.044
Link zu Science direct Toxikon
Link zu Science daily
Auszug Abstract: „The effect of facial botulinum Toxin-A (BTX) injections on the processing of emotional stimuli was investigated. The hypothesis, that BTX would interfere with processing of slightly emotional stimuli and less with very emotional or neutral stimuli, was largely confirmed. BTX-users rated slightly emotional sentences and facial expressions, but not very emotional or neutral ones, as less emotional after the treatment. Furthermore, they became slower at categorizing slightly emotional facial expressions under time pressure.“

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Abb. 4: Die grossartige Julia Hassler Koch ist auch Beauty-Expertin. Von den sieben Basisemotionen zeigen wir auf diesem Bild die „Überraschung“.
Als die Mimik oder das Mienenspiel werden die sichtbaren Bewegungen der Gesichtsoberfläche bezeichnet. In den meisten Fällen entsteht ein Gesamteindruck aus einzelnen mimischen Facetten, da die einzelnen Bewegungen der Gesichtsmuskulatur in Sekundenbruchteilen ablaufen.

 


Abb. 5: Auch Ärger gehört ab und an zu unseren Emotionen.

 


Abb. 6: Julia zeigt die Emotion „Überraschung“ in Perfektion. Lars verpasste seinen Einsatz um Zehntelsekunden. Timing ist alles.

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Herzlichen Dank Julia für das interessante und lehrreiche Gespräch.
Lars Rominger im Dezember 2024

 

Addendum 1: Making of Botox.


Abb. 7: Making of Botox. Emotion „Freude“.

 


Abb. 8: Making of Botox. Emotion „Verwunderung“.

 


Abb. 9: Mit und ohne Botox im wechselnden Minenspiel.
Quelle: Dr. Sabrina Francione (Link zum Video)

 

Addendum 2: Weitere Interviews mit der grossartigen Julia Hassler-Koch.

 

Julia Hassler-Koch. Jahresvorsätze 2024. Heute schon abgenommen? Quelle: Mindset – Magazin. Heft Februar 2024. Seite 72 – 77. Erscheint in: United Kiosk – digitaler Lesezirkel Sharemagazines  – Readit App – Zinio – Zinio Unlimited – Bibliotheken und weiteren Shops (Link)

Abb. Auszug aus dem Mindset-Magazin. Herzlichen Dank an die überzeugende Julia Hassler-Koch für das Interview und an Chefredaktor Guido Kreft und der Redaktion für die Publikation im Mindset – Magazin.

 


Julia Koch-Hassler.
Mehr Philosophie, Ganzheitliche Medizin und Spiritualität für die Welt! Mindset-Magazin, Seite 88-91 Ausgabe Juli 2023

Abb.: Im Talk mit der überzeugenden Julia Hassler-Koch auf der Edlibacher Sonnenterasse.
Julia’s Wissen ist riesig, so dass ich bei jedem Gespräch mit ihr mit vielen neuen Erkenntnissen beschenkt werde.
Publikation: Mindset – Magazin. Heft Juli 2023 Mindset. Seite 88-91.
Erscheint in: United Kiosk – digitaler Lesezirkel Sharemagazines  – Readit App – Zinio – Zinio Unlimited – Bibliotheken und weiteren Shops

 

 

Philosophie – Talk mit der überzeugenden Julia Koch (Link)

Abb.: Mit der überzeugenden Julia Koch im Café Confiserie Strickler in Zug.

 

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